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Die Meldung im Detail

16.11.20

Hohe Auszeichnung für Herrn Alfred Stoffel

Sein Herz schlägt für die Diakonie.

 

Ehrung - Alfred Stoffel (78) bekommt für sein ehrenamtliches Wirken eine hohe Auszeichnung. "Er hat es wahrlich verdient", ist die Reaktion.

Alfred Stoffel

Kempten (mori). Gerechtigkeit und Nächstenliebe sind die Tugenden, die Alfred Stoffel sein Leben lang begleiten. Der Oberstaatsanwalt i.R.  ist ein „Diakoniker“ durch und durch. 2011 erhielt er für sein ehrenamtliches und soziales Engagement bereits das Goldene Kronenkreuz des Diakonischen Werkes Deutschland.  Jetzt folgt eine weitere Ehrung für Alfred Stoffel: der langjährige ehrenamtliche Berater und ehemalige Verwaltungsratsvor-sitzender der Diakonie Kempten erhält den Orden der Bayerischen Verfassungsmedaille in Silber. Es ist eine Auszeichnung des Bayerischen Landtags. - Überrascht und freudig reagiert Stoffel auf die Ankündigung von Landtagspräsidentin Ilse Aigner. „Eine ehrenamtliche Mitarbeit bei einer Diakonie kann für einen pensionierten Richter oder Staatsanwalt eine lohnenswerte und zufriedenstellende Tätigkeit sein“, bleibt der 78jährige Kemptener auch ob seiner neuerlichen Auszeichnung bescheiden.

Die Verleihung der Ordensinsignien wird aber nicht wie üblich in München erfolgen, sondern soll bis zum Ende des Jahres in einem kleineren Rahmen vor Ort erfolgen. Den Vorschlag für diese Ehrung hatte der Bayerische Diakoniepräsident Pfarrer Michael Bammessel getätigt.

Alfred Stoffel ist gebürtiger Kemptener. Er wurde 1942 in der Altstadt geboren. Schon sein Großvater mütterlicherseits war von den Zwanziger Jahren bis zu seinem Tod 1951 im Kirchenvorstand der evangelisch-lutherischen St. Mang-Kirche, zuletzt als Vorstand, tätig. Sein Bruder studierte nach einer Lehre als Bankbeamter auf dem 2. Bildungsweg Theologie und war zuletzt in Bischofswiesen als evangelischer Pfarrer tätig. Stoffel selbst studierte Jura und war seit 1971 bei der Justiz in Kempten, Sonthofen und zuletzt in Memmingen als Richter bzw. Staatsanwalt in verschiedenen Referaten tätig. Seinen Abschied in den Ruhestand (2007) nahm er zuletzt nach seinem Amt als Leitender Oberstaatsanwalt und Chef der Staatsanwaltschaft Memmingen.

Noch heute kommt der inzwischen 78jährige ins Haus Lichtblick der Diakonie am St. Mang-Platz, um Menschen zu helfen, egal ob es um Patientenverfügungen, Fragen rund um Schulden oder ums Alter geht. Engagiert steht der ehemalige Oberstaatsanwalt nunmehr jenseits des Richtertisches. „Ich habe viel aus dieser Perspektive dazugelernt“, erzählt der gebürtige Kemptener und pfiffige Jurist dazu.

Von 1980 bis 2017 war Stoffel im erweiterten Vorstand und später im Verwaltungsrat der Diakonie Kempten Allgäu, zudem drei Jahre Vorsitzender dieses Gremiums. Seit 2007 arbeitet er halbtags von Montag bis Donnerstag als ehrenamtlicher und unbesoldeter Mitarbeiter der Diakonie Kempten im Bereich Schuldnerberatung, der Seniorenberatung und allgemeine juristische Beratung im Zivilrecht, Strafrecht, Sozialrecht sowie gelegentlich auch im Steuerrecht (Einkommensteuererklärung). Schwerpunkt seiner Arbeit ist jedoch eine kostenfreie Rechtsberatung als eine Art „Armenanwalt“, die durch das neue Rechtsdienstleistungs-Gesetz machbar wird. Neben der juristischen Beratung der Mitarbeiter der Diakonie sind seine Klienten hauptsächlich Hartz IV- und Grundsicherungsempfänger, die sich keinen Rechtsanwalt leisten können. „So habe ich diesen z.B. bei Wohnungskündigungen und unberechtigten Forderungen durch juristische Schriftsätze an ihre Gegner bzw. an das Gericht zu helfen versucht und sie teilweise auch vor dem Zivilgericht vertreten. Gelegentlich habe ich auch Einsprüche gegen Strafbefehle eingelegt und begründet. Ich habe Klienten als Strafverteidiger vor Gericht vertreten, wo ich in einigen Fällen Freisprüche, Verfahrensein-stellungen oder geringere Strafen erzielen konnte. Bei verurteilten Straftätern erreichte ich statt Geldstrafe, dass sie gemeinnützige Arbeit in einem Altenheim der Diakonie bzw. in einem kirchlichen  Kindergarten ableisten konnten“, erzählt Stoffel aus seiner Tätigkeit.

2001 rief er gemeinsam mit anderen die zukunftsweisende „Stiftung Lichtblick“ ins Leben. Wenig später gründete er mit seiner Frau die Unterstiftung „Alfred und Christa Stoffel“. Beide verwaltet der engagierte Ehrenamtler bis heute. Das Stiftungsvermögen ist von den ursprünglich 100 000 DM auf circa 2 Mio. € gestiegen. Dazu zählen auch zehn Eigentumswohnungen, darunter auch drei aus der Unterstiftung.  Privat spendet Stoffel jährlich als Zustiftung zwischen 15.000 € und 20.000 € in die Unterstiftung. – Des Weiteren verwaltet der 78jährige die private „Stoffelsche Stiftung von Else Odorfer und Alfred Stoffel“, die er zusammen mit einer Großtante 2000 errichtet hatte (Gesamtvermögen: 1,885 Mio. €). Aus den jährlichen Erträgen dieser Stiftung erhält die Diakonie Kempten jährlich ca. 20.000 € und mehr: Mal ist die Spende für eine bessere Wlan-Versorgung oder für Beschattungsanlagen im Altenheim bestimmt, mal für Kindertages-stätten, mal für die Tagespflege in Sankt Mang.  

Sein aktuelles Projekt: Seit August 2020 erhält die Diakonie monatlich 1.500 € als Spende, um dafür monatlich 100 Essensgutscheine bei einem Restaurant zu erwerben, die dann an bedürftige Klienten der Diakonie (Hartz IV -  und Grund-sicherungsempfänger) verteilt werden.

Aktuell – währender Pandemie -  hat sich Stoffel, der gemeinsam mit seiner Ehefrau Christa inzwischen im Alten- und Pflegeheim Wilhelm-Löhe-Haus (WLH) lebt, seine Wege in die Verwaltung der Diakonie „erkämpft“: „Mit dem Passierschein des Vorstands der Diakonie Kempten und der Genehmigung der Heimaufsicht, darf ich das WLH kurzzeitig verlassen, kann in der Innenstadt von Kempten zu Fuß mit Gesichtsmaske gehen und Geschäfte sowie mein Büro bei der Diakonie Kempten aufsuchen, wo ich meine juristische Beratungs-tätigkeit für Senioren weiterführen kann, wenn auch coronabedingt mit gewissen Einschränkungen, nämlich nur montags und mittwochs.“ So erledigt er schriftliche Arbeiten coronabedingt per Email aus einem Ersatzbüro (Friseurraum) im WLH heraus.

Inzwischen hat in der Diakonie Kempten die neuerliche Ehrung von Alfred Stoffel die Runde gemacht. Der Verwaltungsrat freut sich mit Alfred Stoffel über diese Ehrung des Bayerischen Landtags. "Er hat es wahrlich verdient", so der Verwaltungsratsvorsitzende Prof. Dr. Robert Schmidt. "Ich kenne keinen Menschen, der sich in derart herausragender Weise sowohl zeitlich als auch finanziell für die Belange der Diakonie einsetzt. Und das mit Herzblut und großem Enthusiasmus, den jeder spürt, der mit Alfred Stoffel spricht. Wir sind ihm außerordentlich dankbar für dieses riesige Engagement und wünschen ihm, dass es ihn noch möglichst lange jung und geistig frisch hält."
Dekan Jörg Dittmar honorierte die Auszeichnung: „Als Dekan darf ich sagen, dass wir in der Diakonie Kempten und als Evangelische Kirche hier im Allgäu sehr dankbar für Ihr Engagement sind – für die freundliche, herzliche und kluge Weise, wie Sie sich für Gerechtigkeit, unseren Glauben und die Anliegen der Diakonie einsetzen. DANKE!“ Stoffels Wunsch: „Es sollten sich mehr Juristen für die ehrenamtliche Arbeit in der Diakonie interessieren.“



Links:

Bericht von moriprint zur Ehrung von Herrn Alfred Stoffel

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